Ettlingen, 24.09.2025
Was für ein starkes Wochenende in Ettlingen! Straßen, Parks und Kirchen wurden zu Orten, an denen wir unsere Stimme für Klimagerechtigkeit erhoben.
Vom 19. bis 21. September 2025 haben wir mit breiten und neuen Bündnissen gezeigt: Klimaschutz braucht unser Engagement, unsere Spiritualität und unsere vielfältigen Stimmen.
Freitag: Erste Klimademo in Ettlingen
Am Freitag gingen rund 350 Menschen in Ettlingen und aus dem südlichen Landkreis Karlsruhe für Klimagerechtigkeit auf die Straße. Wir waren überwältigt von der Energie: Zwei starke Fachbeiträge – von Dr. Andrea Meyn (Helmholtz Energy Office) und Prof. Peter Knippertz (KIT) – verbanden sich mit einem kreativen Rollenspiel der Omas for Future und mitreißender Live Musik.
Über 20 Vereine, Institutionen und Kirchen trugen die Demo mit – ein starkes Zeichen, dass Klimagerechtigkeit in unserer Stadtgesellschaft angekommen ist. Danke an alle, die dabei waren und ihre Stimme erhoben haben!
Samstag: Ökumenische Klimaandacht im Horbachpark
“Heute wollen wir der Spiritualität Raum geben. Sie ist Kraftquelle und Motivator zum liebevollen Umgang mit unserem Planeten.” (Ruth, Omas4Future)
Bei der ökumenischen Klimaandacht im Horbachpark konnten wir spüren: Klimagerechtigkeit ist auch eine Frage der Beziehung.
“Wir möchten heute einen Raum eröffnen, Beziehung zu erfahren: Beziehung zu mir selbst, zu meinen Mitgeschöpfen, zur Erde und zu Gott.”
- “Zu viel, zu lange, zu heiß, die Schöpfung hungert und dürstet, Arten sterben aus, Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage, müssen ihre Heimat verlassen,wenn sie überleben wollen.” (Silke, Katholisches Dekanat Ettlingen)
- “Der Boden sichert unsere Existenz, wir sprechen von Mutter Erde und Muttererde.” (Ruth, Omas4Future)
An vier Stationen haben wir unseren Beziehungen nachgespürt: Die Erde,die uns trägt, der Boden unter unseren Füßen, die Sonne um uns und das Leben miteinander.
“Wer ist mein Klima-Nachbar? Klimagerechtigkeit bedeutet Nachbarschaft über Grenzen hinweg.” (Caroline, GreenFaith e.V.)
Beim anschließenden Mitmach-Picknick gab es Projektvorstellungen, wie den Upcycling-Workshop der Scientists for Future: „Balkonkraftwerke selbst herstellen aus alten, aber funktionstüchtigen Solarpanels“ und nach dem Vorbild von Paris und Tübingen Wünsche für eine „Zukunftsstadt Ettlingen“ formulieren. Mit dem originalen Globus aus dem Fotoprojekt “my globe your globe” wurde der eigene Blick auf die Welt zur Erfahrung.
Sonntag: Klima-Kunstausstellung und Gottesdienst
Sonntagmorgen: Chorgesang, klare Predigtworte, die Kirche ist voll, stärkende Gemeinschaft. Nach der Heiligen Messe in der Herz-Jesu-Kirche wurden Fotografien, Gemälde und Gedichte der “Life in crisis- Solidarity in Art” Ausstellung gezeigt, die viele Menschen berührten und ins Gespräch über die Klimakrise kommen ließen.
Dieses Klima-Wochenende hat gezeigt: Wir brauchen beides – den Protest auf der Straße und die spirituelle Kraft, die uns trägt. Und wir brauchen uns als Gemeinschaft, die Mut macht.
Wir beschließen es mit der Bitte um Segen für alles weitere Tun:
Gott, Du Schöpfer des Himmels und der Erde, lasse Regen wie Segen über uns fallen, behüte uns wie die Tiere und Pflanzen.Sei mit uns auf jedem noch so steinigen Weg. Amen.

Bild aus ‘Life in Crisis’