Generation GreenFaith 2025 – Spiritueller Aktivismus für Klimagerechtigkeit

Verbunden im Engagement

Die Generation GreenFaith 2025 war mehr als ein Multiplikator*innen-Programm für Klimagerechtigkeit: Es hat eine Gemeinschaft begründet. Über neun Monate hinweg kamen 24 klima-bewegte Menschen aus unterschiedlichen Lebenswegen, Ländern und religiösen Prägungen zusammen, um Klimagerechtigkeit ganzheitlich zu denken – spirituell verwurzelt, politisch informiert und praktisch wirksam.

Ich habe hier gelernt, dass Klimagerechtigkeit nicht nur ein politisches Thema ist, sondern zutiefst mit meinen Werten und meinem Glauben verbunden ist.

Lernen mit Kopf, Herz und Hand

Von April bis Dezember verband das Programm sechs interaktive Online-Module mit Selbststudium, Retreats und Praxisprojekten. Thematisch reichte die Spannbreite von Ökotheologien, Klimapolitik und Sacred Activism bis hin zu Aktionsplanung, Kommunikation und Social-Media-Skills. Internationale Klima-Stimmen – unter anderem aus Brasilien, Kenia, Tansania, Ghana, Frankreich und den USA – machten globale Ungerechtigkeiten sichtbar, etwa im Zusammenhang mit fossilen Großprojekten.

Die internationalen Perspektiven haben mir deutlich gemacht, wie ungleich die Klimakrise wirkt – und wie wichtig Solidarität ist.

Das Konzept des„Sacred Activism“ inspirierte viele: Aktivismus, der aus Glaubenstraditionen schöpft und gleichzeitig offen ist für neue Formen von Spiritualität, Gerechtigkeit und Solidarität.

Ein begleitender Reader mit inspirierenden, interreligiösen Texten bot Raum für Vertiefung, Selbststudium und Weiterarbeit zu den Themen.

Retreats: Gemeinschaft, Tiefe und Vertrauen

Die Retreats in Karlsruhe und Leipzig bildeten emotionale und spirituelle Höhepunkte. In Karlsruhe standen Grundlagen für interkulturelle Begegnung, interreligiöse Impulse und gemeinsames Innehalten im Mittelpunkt. Das Leipzig-Retreat vertiefte diese Erfahrungen durch intensive Kleingruppenarbeit, einen Klima-Psychologie-Workshop, kreatives Schreiben, gemeinsames Kochen und Zeit in der Natur.

Besonders wichtig war für mich der Raum für Trauer und Loslassen – zu merken, dass ich damit nicht allein bin.

Die respektvolle, inklusive und bestärkende Atmosphäre sowie die gemeinsam erlebten spirituellen Momente wurden als bereichernd hervorgehoben. 

Ein zentrales Learning aus der erlebten Gemeinschaft und unserem Austausch: Nicht alles muss von Einzelnen getragen werden.

Ich gehe gestärkter aus dem Programm, weil ich weiß: Wir tragen diese Arbeit gemeinsam.”

Vom Lernen ins Handeln

Parallel zu den Bildungsmodulen begannen viele Teilnehmer*innen, eigene lokale Klima-Aktionen und Veranstaltungen auf die Beine zu stellen – in ihren Gemeinden, an ihren Hochschulen und im Kontext der breiten Klimabewegung. Aus neuem Wissen, praktischen Skills und gewachsenen Netzwerken ins Handeln zu kommen, war dabei kein Nebeneffekt, sondern Teil des Selbstverständnisses von Generation GreenFaith. Das Programm ermutigte dazu, Haltung zu zeigen, Verantwortung zu teilen und Mut weiterzugeben – hinein in ganz unterschiedliche gesellschaftliche Räume.

Caroline Bader, Koordinatorin von GreenFaith in Deutschland, blickt auf die gemeinsamen Höhepunkte dieser Reise zurück -multireligiöse Gebete, Klima-Demonstrationen, aber auch Schweigekreise der Trauer und Hoffnung im Kontext der COP30.

Diese Momente machten spürbar, was Generation GreenFaith auszeichnet – dass spirituelle Praxis, politisches Engagement und gelebte Gemeinschaft nicht nebeneinanderstehen, sondern sich gegenseitig tragen.

Abschluss & Ausblick

Der feierliche Jahresabschluss bündelte Dankbarkeit, Verbundenheit und Ausblick.  Fletcher Harper, Executive Director von GreenFaith International, würdigte das Engagement der Gruppe und betonte: 

“Klimaschutz braucht spirituelle und ethische Wurzeln, die tragen – gerade in Zeiten globaler Krisen.”

Die Teilnehmenden verabschiedeten sich mit Dankbarkeit, aber vor allem mit Plänen, weiter aktiv zu bleiben – vernetzt, achtsam und mutig. Generation GreenFaith 2025 hat gezeigt: Klimagerechtigkeit braucht spirituelle Tiefe, globale Perspektiven und konkrete Handlungskompetenz. Das Programm wirkt weiter – in Netzwerken, Projekten und im Engagement der Teilnehmenden.

„Ich nehme für mich mit, dass Spiritualität und Klimagerechtigkeit untrennbar zusammengehören.“

Jede*r Multiplikator*in der Generation GreenFaith bereichert unsere multireligiöse Klimabewegung auf einzigartige Weise – und wir freuen uns sehr darauf, diesen Weg 2026 mit neuen Ausbildungsformaten weiterzugehen.

Ethik oder Ökonomie? Wer entscheidet?
Ethik oder Ökonomie? Wer entscheidet?

Impressionen von der GES - von Pfr. Alwine Schulze, Vorsitzende Greenfaith Deutschland e.V. In Vorbereitung auf die Weltklimakonferenz in Brasilien, habe ich im September an einer Versammlung teilgenommen, die sich mit Fragen der Ethik beschäftigt. „Global Ethical...

read more