-NEUES AUS DEM VEREIN-
Marburg: Eröffnung der Kunstausstellung „Life in Crisis – Solidarity in Art“
Am 30.10.2024 fand in der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) Marburg die erste Vernissage unseres Kunstprojekts statt. Um 19 Uhr begann der Abend mit einer multireligiösen Andacht, danach gab es ein gemeinsames Abendessen und Highlight des Abends war ein Workshop zu den Kunstwerken. Daniel vom GreenFaith Circle Marburg berichtet über die Vernissage:
Als Michelle die Ausstellung eröffnete wurde erzählt, wie sich die Idee entfaltete Kunst zum Klimawandel zu schaffen und auszustellen. Michelle erzählte von anfänglicher Unsicherheit und der Frage, ob es überhaupt Menschen gibt, die bereits Kunst zu diesem Thema geschaffen haben. 2021 riefen sie deshalb dazu auf Bilder zu senden, die den Klimawandel reflektieren. Innerhalb eines Tages erhielten sie um die fünfzig Werke im Postfach. Wie ein Samen, der auf guten Boden fällt, sprossen viele wunderschöne Kunstwerke. Der Stil dieser Kunstwerke ist so unterschiedlich, wie die Gefühle, die sie in mir auslösten. Fotografien von Paul Podbielski des verzweifelten Kampfes der „Letzten Generation“. Malereien von Zeegyasa zu den vielfältigen Verstrickungen menschlichen Lebens mit der Natur. Die geflügelte Darstellung von Anne Njambi Gacheru zeigt die Fürsorge ihres Berufs als Imkerin, die im Einklang und Zusammenarbeit mit Bienen arbeitet. Die Auswahl der Kunstwerke zeigte die Intensität der Problematik und hoffnungsvolle Perspektiven zur Klimakatastrophe.
Zur Eröffnung der Ausstellung teilten die Gäste ihre Eindrücke außerdem in Workshops. Insgesamt über 60 Menschen aus den evangelischen, katholischen und muslimischen Hochschulgemeinden, ESG, KhG und MhG, besuchten diese. In vier verschiedenen Workshops wurden die Erfahrungen und Gedanken, die die Kunstausstellung erweckt hat, verarbeitet. Ein Workshop tat dies in einem anregenden Gespräch. Ein anderer führte ein Schreibgespräch mit vielen Gesprächsfäden. Der dritte gestaltete zwei neue Gemälde. Der letzte Workshop entwickelte ein kurzes Theaterstück und führte dieses zum Ende der Veranstaltung auf. Geschlossen wurde die Veranstaltung mit dem beliebten GreenFaith-Lied „Love now, the earth is calling out“.
Künstler:innen der Ausstellung “Life in Crisis – Solidarity in Art”:
- Lucy D’Souza-Krone (Deutschland)
- Paul Podbielski (Deutschland)
- Micha Sass (Deutschland)
- Anne Njambi Gacheru (Kenya)
- Zeegyasa (Indien)
Baumpflanzaktion mit GreenFaith und der ESG Marburg – Lena berichtet
…75 kleine Ahornbäumchen pflanzen, in einem Forstwald in Hessen…
… mit einer kleinen Gruppe von Menschen aus Greenfaith und der ESG Marburg, und mit finanzieller Unterstützung durch die Aktion „7 Jahre – 700.000 Bäume“ der Evangelischen Kirche Kurhessen Waldeck. Diese Aktion ist ein Tropfen auf dem heißen Stein, und trotzdem ist sie wichtig. Es ist ein Symbol, das zeigt: Unserer Gruppe liegt der Wald – das Ökosystem Wald – am Herzen. Mit all seinen Funktionen, die für uns Menschen und die in ihm lebenden Tiere und Pflanzen notwendig sind, aber auch der Wald mit seinem Eigenwert. Lasst uns auch weiterhin dazu beitragen, dass uns Menschen die Bedeutung des Waldes wieder neu bewusst wird. Dass wir Menschen erkennen, dass die Gefahr, die wir dem Wald zufügen, auch eine Gefahr für uns selbst ist. Dass wir erkennen, dass wir die Ressourcen der Schöpfung nicht erschöpfen sollten. Und lasst uns weiterhin gemeinsam kleine Schritte vorangehen, auf den nächsten Lichtblick schauen und – vielleicht mit Gottes Hilfe – die nächste Baumpflanzaktion mit einem warmen Gefühl im Bauch planen.
-GREENFAITH UNTERWEGS-
COP16 – Weltnaturkonferenz in Cali – Die Jugenddelegierte Isabel berichtet
Viel weniger bekannt als die Klimakonferenzen und doch mindestens genauso wichtig – die Weltnaturkonferenzen der Vereinten Nationen. Vom 20.10.-2.11. verhandelten Politikerinnen und Politiker aus 196 UN-Staaten in Cali, Kolumbien, über den Schutz der weltweiten Biodiversität. Biodiversität, also die Vielfalt der Ökosysteme, Arten- und genetische Vielfalt, ist die Grundvoraussetzung für unser Überleben. Dank ihres Artenreichtums stellt die Natur uns Nahrung, Medizin, Wasser, Luft, Rohstoffe und vieles mehr zur Verfügung. Doch durch Übernutzung, Klimawandel und Verschmutzung gefährden wir unsere eigene Lebensgrundlage. Um diese zu schützen, kommen alle 2 Jahre die Vertragsstaaten zusammen, um über Ziele, Maßnahmen und Regulierungsmöglichkeiten zu sprechen. Nachdem 2022 in Montreal wichtige Ziele beschlossen wurden, ging es in diesem Jahr vor allem um deren Umsetzung. Gut zwei Wochen lang kamen Delegierte, Vertreterinnen der Zivilgesellschaft und Journalisten in Cali für die Verhandlungen zusammen.
Die Ergebnisse sind jedoch nur teilweise ein Erfolg. Einerseits wurden wichtige Fortschritte beim Meeresschutz und beim Zusammendenken von Klima- und Biodiversitätsschutz gemacht. Außerdem wurde endlich ein eigenes permanentes Gremium für die Interessen Indigener Völker eingeführt und damit ihre Rolle als Bewahrer von Biodiversität anerkannt. Allerdings gab es erneut keine Einigung zur Finanzierung des Biodiversitätsschutzes. Und da das Abschlussplenum nach einer durchverhandelten Nacht am folgenden Morgen schließlich aufgrund mangelnder Beschlussfähigkeit ausgesetzt wurde, bleibt auch die Entscheidung dazu offen, wie genau man messen will, ob und wie gut bisherige Maßnahmen funktionieren.
Inzwischen sind alle Delegationen abgereist und viele Fragen bleiben offen. Bis die Konferenz in zwei Jahren in Armenien erneut tagt, liegt es nun an Politkern, NGOs und der gesamten Zivilgesellschaft, wie effektiv jedes einzelne Land seine Natur schützt.
Treffen des Interreligiösen Netzwerks Deutschland
Am 21. Oktober fand in Frankfurt ein Treffen des Interreligiösen Netzwerks Deutschland statt, an dem auch GreenFaith teilgenommen hat. Dabei ist folgende Erklärung entstanden: Religionen für Dialog. Gerade jetzt in einer Zeit, in der religiös begründeter Extremismus oftmals mit Religion gleichgesetzt wird, müssen wir dieses Signal an die Gesellschaft senden. Religionen stehen für Dialog, Frieden und Gemeinsinn. In einer “Zeitenwende” ist es entscheidend, dass interreligiöse Initiativen enger zusammenarbeiten. Politik und Zivilgesellschaft müssen uns unterstützen. Dr. Martin Affolderbach (Religions for Peace) brachte es auf den Punkt: “Dialog und friedensfördernde Zusammenarbeit sind eine Ewigkeitsaufgabe.” Es braucht kritische Selbstreflexion, mehr Sichtbarkeit, neue Koalitionen und viel Zuversicht.”